Die größte Gefahr


…ist bisher die, beim Yoga vom Tisch zu fallen.

Das hängt damit zusammen, dass der Picknick-Tisch am Shelter meistens der einzig gute Platz ist, der erstens zeckenfrei und halbwegs sauber ist und zweitens ausreichend Freiraum nach oben bietet, um zum Beispiel beim herabschauenden Hund nicht mit dem Arsch am Dach oder Zwischenboden des Shelters hängen zu bleiben. Der Waldboden eignet sich leider meistens nicht so richtig gut, weil entweder rußig, granulatig oder einfach allgemein hartnäckig staubig. Man wird das Zeug einfach nicht wieder los. 

Zecken sind besonders auf der ersten langen Etappe ein Thema gewesen. Hier gibt es RIESIGE Monsterzecken. Die erste von mir entdeckte ihrer Art krabbelte eines Mittags aus dem Spalt zwischen meinen Schuhen und den von mir zur Schlangen-Prophylaxe auserwählten robusten Gamaschen.

Uuuhaaaa… Und das mir, als Zeckenphobikerin! Sie hatte nicht gebissen und ich dachte erst, es läge an meinem reichlich angewandten Insektenspray, aber in weiteren Verlauf stellten wir fest, das die possierlichen Tierchen zwar voll auf Wolle abfahren – sowohl Stefanie als auch ich mussten schon ein bis zwei gewaltsam aus unseren Merinoshirts entfernen – aber irgendwie stehen die nicht auf süßes Hikerinnenblut, oder unsere Haut ist zu dünn. Unsere Vermutung ist, dass sie flauschige Kängurus lieber mögen und da auch keine Kompromisse eingehen. 

Normal große Zecken gibt es auch, und die beißen auch erwartungsgemäß. Nachdem die erste sich Anfang Oktober hingebungsvoll in meinem Ohrknorpel verbissen hatte, und ich schon ein paar Tage später eine weitere aus meinem Knie ziehen musste, werde ich langsam entspannter mit den Tierchen. Unentspannter ging auch kaum noch. Was gefehlt hätte, wären noch spitze Schreie meinerseits… Gratis Phobie-Therapie 😉 Die letzten Tage war es aber ruhig an der Zeckenfront. Dafür mehr Mücken und Fliegen…

Schlangenmäßig gibt es Neuigkeiten: Ich habe endlich eine „richtige“ entdeckt! Der Hintergrund ist, die neuen Schuhe machen neue Blasen. Die alten Blasen tun überhaupt nicht mehr weh, also an den Punkten sind die neuen Schuhe perfekt, ABER meine armen kleinen Zehen haben nicht genug Platz, besonders wenn es mal wieder eher sommerlich als frühlingshaft ist. Also bin ich tagesformabhängig manchmal sehr langsam unterwegs. Und wie ich da so in der Landschaft herumstehe, schlängelt sich gerade mal drei Meter vor mir eine Schlange über den Trail! Juhu 😀 Wobei ich das jetzt auch nicht jeden Tag ganz dringend brauche. Und wenn man in Bewegung ist und ergo auch mehr Vibrationen „verbreitet“, schlängeln die Schlangen auch eher in eine andere Richtung. 

Feuermäßig gibt es nichts Neues zu berichten. Alle Brände sind umfangreich beschildert und erst gestern bin ich 12 Kilometer Straße statt 8 Kilometer Wald gewandert… :/ Ich war lange nicht mehr so schnell unterwegs, weil es einfach echt nicht schön war.

Dafür gab’s dann nachmittags direkt eine warme Dusche und frisch gewaschene Klamotten, sowie den leckersten Oat Latte mit Burger und Fritten ever. 

Das war gestern. Jetzt gibt es schon gleich wieder Frühstück 😀


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