Ich will nicht behaupten


…ich hätte schon wieder so viel erlebt. So richtig stimmt das nämlich auch nicht, aber langweilig war es die letzten 48 Stunden auch nicht gerade. Immerhin wäre ich mehrfach vor Aufregung fast gestorben, auf so eine thrillerhafte Art und Weise, und zwar nicht im gefährlichen Australien, sondern direkt schon am Hamburger Flughafen.

Da habe ich EINMAL im Leben mitgedacht und meinen Rucksack in Frischhaltefolie wickeln lassen, u.a. um damit wegen der vielen Bändsel nicht noch extra zum Sperrgepäck laufen zu müssen – meine Zeit war mit drei Stunden ÄUßERST knapp bemessen – da schickte mich die freundliche Dame am Check-in doch tatsächlich zum Sperrgepäck-Schalter… Wegen der Folie. An der Größe wird es nicht gelegen haben. Gefolgt von dem Hinweis, dass ich dann bitte UMGEHEND durch die Sicherheitskontrolle gehen müsste, weil ich ja bei ihr schon eine Stunde in der Schlange gestanden hätte, es schon sehr spät sei und die Schlange dort noch länger wäre.

Soviel zum Thema Schlangen.

Die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle verkürzte meine Mutter mir, indem sie parallel dort anstand und mir einen Platz reservierte, bis ich angesprintet kam. Andernfalls hätte ich meinen Flug vielleicht noch verpasst.

Drei Stunden in Hamburg, dafür gefühlte drei Minuten für weitere Kontrollen in Dubai, wo ich umsteigen musste, nachdem erst der Flieger 20 Minuten auf dem Flugfeld mit uns spazieren gefahren war und dann weitere 20 Minuten ein Flughafenbus, von dem ich inständig hoffte, es sei der richtige…

Es war wohl der richtige. Ich glaube, es gab nur den.

Erst wurden wir mit leichter Hektik durch die ersten Kontrollen gescheucht – just move on, don’t stop, go ahead, just move on – (alle Wasserflaschen wegwerfen) – vor mir sagte eine junge Frau, da könnte sich Hamburg ja mal was abgucken… Gedacht haben das wohl viele Mitreisende…

Mit der Bahn musste ich dann zum richtigen Gate fahren und noch ewig durch riesige, endlose, sehr saubere und stilvolle Hallen laufen… Angenehm: Dubai ist ein „silent airport“. Es war ein bisschen wie ein riesiges prunkvolles Kloster oder sowas. Heilige Hallen.

Aber entweder die Leute werden im Kreis kutschiert, oder der Flughafen ist auch ansonsten riesig. Das muss ich mir auf goggle mal angucken…

In dem Glauben, ich hätte noch zwei Stunden Zeit (bzw. mindestens eine bis zum Boarding), ging ich etwas essen und kaufte mir eine neue Wasserflasche. Am vermeintlichen Gate wurden wir dann gefühlt verfrüht, freundlich aber mit großem Nachdruck wiederholt aufgefordert, zum Boarding zu kommen!

Es folgte ein weiterer ewiger Spaziergang an dessen Ende ich zur nächsten Kontrolle gelangte! Auch das ging schnell, aber meine Wasserflasche durfte ich wieder nicht behalten. Ich stürzte den Rest. Man soll ja viel trinken. 😉

Zum Glück konnte ich im Flieger gut schlafen. Ich hätte es sonst nur schwer ausgehalten. Ich war ja schon VOR dem ersten Flug völlig fertig. Im zweiten Flieger zu sitzen brachte mich der Erlösung noch nicht so richtig viel näher. Ich träumte kurz von den Liegesitzen der ersten Klasse im Geschoss über uns (A380, seufz!), nahm mir fest vor, das nächste Mal wieder nur nach Salzburg zu fliegen (oder halt 1. Klasse :D) und segelte in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich nur wenige Stunden später, gefühlt gegen 8 Uhr morgens, mit einem warmen Lunch geweckt wurde.

Jedenfalls… ich habe überlebt.

Zum Busfahren reichte mein Elan dann allerdings nicht mehr. Ich nahm ein Taxi, das trotz Flughafengebühr und Sonntagszuschlag umgerechnet nur etwa 20 Euro kostete und ließ mich direkt nach Belmont fahren, wo ich heute schon die zweite Nacht in einem extrem bequemen Bett verbringe (hier ist’s schon gleich halb elf pm). Erstmal schlafen.

Ach ja. Heute war ich einkaufen. An einem Montag. An einem Feiertag! Die Läden hatten alle nur bis 17/18 Uhr auf, weil… wer ahnt es…? Der „Monarch“ hat Geburtstag!!! Ja, genau der!

Es hat nach mehreren Anläufen alles geklappt. Ich habe nach drei Versuchen eine SimKarte und tonnenweise Lebensmittel erstanden. Dafür bin ich 15 Kilometer gelaufen… wie gesagt, drei Anläufe 😂

Morgen früh geht’s auf den Trail! Bzw. auf den „Track“. Ich freu mich wie verrückt!

Ach ja, Fotos…

Deo!
Kleine Wildnis auf dem Weg zum Einkaufen
Moin???
Angeblich 10 Kilo laut Personenwaage. Ich tippe da eher auf 12!

Essen für 10-12 Tage!!! Danach wird’s leichter und dann passt (vielleicht hoffentlich) auch alles in den Rucksack 🙂


2 Antworten zu “Ich will nicht behaupten”

  1. Liebe Bettina!!

    Dir einen tollen Start heute! Das „Moin“ auf dem Gehweg war ein kosmischer Gruß aus dem Nordwesten;-) Faszinierend, dass das geklappt hat🤣

    Rike

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