…3 Kilometer auf dem Trail zurück gelegt. Alles ausgebucht auf der Baumgartner Höhe und drumherum. Gestern, heute, morgen, übermorgen. Ich habe genau drei Minuten zu spät im Gasthof gefragt, ob ich noch eine Nacht verlängern könnte. Zwei andere haben mir das Notfallzimmer vor der Nase weggeschnappt. Die Touristinfo hatte dann den entscheidenden Tipp und so bin ich nun drei Kilometer vorgerückt. Es gibt sogar einen Pool! Damit hatte ich für den Preis gar nicht gerechnet.
Den Tag habe ich am Forstsee verbracht, bin einmal drum herum spaziert, habe ein bisschen die Seele baumeln lassen und bin in regelmäßigen Abständen ins Wasser gehopst! Zuerst hatte ich mich recht ungeschickt im FKK Bereich niedergelassen. Nicht dass es keine Absicht gewesen wäre, denn so hatte ich kein Poblem mit den nassen Klamotten… aber eigentlich waren dort fast nur Männer. Und ein oder zwei ältere Paare. Nachdem ich wiederholt die Einladung auf einen kalten Kaffee abgelehnt hatte, befand ich die andere Seeseite als attraktiver und zog nochmal um. Man konnte durch den dichten Wald mehr oder weniger am Ufer entlangpirschen und sich eine gute Stelle aussuchen.
Es war alles sehr beschaulich und gut verteilt. Die Stimmung war total entspannt. Lustig war fand ich das Publikum. Die nackten Männer kamen in Begleitung ihrer Plauze, allein badende Frauen in Begleitung ihrer Hunde 😂 und einige Paare und Familien mit Schwimmtieren. Neben einer Frau mit zwei Hunden fand ich meine neue Ecke am See. Bisschen Sonne für den Bauch und Fische gucken für’s Gemüt.
Unfassbar, da schwammen Fische vor meiner Nase herum, die man sich auf einem Teller sehr gut vorstellen konnte! Was es waren, weiß ich nicht, aber von der Größe her hätte es sich gelohnt. Ich hätte nur einen Kescher gebraucht. Außerdem gab’s viele kleine Fische, und unter den Steinen wohnten so lustige mittelkleine mit einem schwarzbunt schillernden Punkt auf der Seite. Die kamen aus ihrem Versteck geschossen, schwammen einmal im Kreis (alles in Ordnung) und verschwanden wieder.
Und dann kam was Großes auf mich zu! Ich dachte, ich guck nicht richtig! Ein riesen Karpfen schwamm auf mich zu in Richtung Ufer. Er kam so nah, das Wasser reichte gerade noch für seine Körperhöhe. Er guckte ein bisschen herum, so auch unter die Steine mit den Punktfischen, und zuckte heftig zurück, als einer der kleinen ihn anging. Er drehte gemächlich ab und schwamm noch ein bisschen im Uferbereich hin und her, schaute nochmal nach mir und verschwand dann wieder in der Tiefe. Oh Gott, gut dass mir das vorher nicht so bewusst war. 😂 Aber vom Ufer zu gucken, von meinem Felsen aus, war toll! So große Karpfen kenne ich sonst nur aus Angelteichen, wo eh nicht viel Platz ist.
Ich bin dann trotzdem noch mal baden gegangen. Wenn er schon vor so kleinen Fischen erschrickt, wird er mich schon nicht fressen wollen, dachte ich.


Jetzt wohne und sitze ich im Bacherlwirt in Velden unweit vom ‚Schloss am Wörthersee – am wunderschönen Wööörthersee‘ – ich habe schon die ganze Zeit Ohrwürmer!
Abendessen gab es natürlich vor Ort. Es ist Grillabend und als ich auf der überdachten Terrasse dem Unwetter lauschte und der Grilldunst von hinten meine Haare parfümierte, fühlte ich mich fast wie im Shelter in der Wildnis 😍
Da mir das als nächstes zuständige Touristbüro dann leider nicht weiterhelfen konnte (…ist Kirchtag! 🤔 …und Wochenende. …und Hauptsaison), habe ich Airbnb nochmal eine Chance gegeben und zwei Unterkünfte gebucht. Sonst stecke ich hier noch fest… der Forstsee ist zwar schön, aber Velden ist mir zu anstrengend. Viele Menschen, viel Parfum, viel ChiChi, viele aufgemotzte, hochglänzende Autos mit lauten Motoren (oder kaputtem Auspuff?), viel Geld, viel viel viel von allem. Ich freu mich schon auf’s weiter Wandern. 😊