…meine Daunenweste und die dicke Fleeceleggings nach Hause! Und die Merinoshirts. Und überhaupt alle Klamotten. Mein Reiseführer sagt, Obacht: am Großglockner kann es auch im Sommer schneien…also ernsthaft: hier schneit gar nichts! Als ich heute morgen an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aus dem Bus stieg, musste ich erstmal was ausziehen. Nur der Wind war frisch, aber auch gerade nur frisch genug.

Ich habe mir dann erstmal in aller Ruhe den Gamsgrubentunnel weiter oben angeguckt und bin soweit es ging durchgelaufen. Sehr schön kühl war das. Leider die falsche Richtung. Aber es gab tolle Klanginstallationen. Und ich konnte mich gerade noch beherrschen, nicht laut zu singen.


Die erste Etappe nach Heiligenblut („zurück“ zum Hotel, in meinem Fall) geht fast nur bergab. Untrainierten wird allerdings empfohlen, die Etappe anders herum, also bergauf zu gehen. Das würde die Knie schonen! Ha! Und was ist mit dem Herz??? Ich bin ja zum Glück runter gelaufen und hatte nur kurze Anstiege…und jedesmal habe ich mich für meine Entscheidung gefeiert. …sobald der Puls unter 200 und der Sauerstoffgehalt im Blut wieder angemessen hoch war. Nicht zu glauben. Ich habe ja wirklich empfindliche Knie, aber mein Herz…nee, bergauf hätte ich nicht überlebt!

Aber die Strecke ist traumhaft schön! (bis auf die Abschnitte mit dem Geröll…)

Ich habe heute meine ersten, echten, wilden Murmeltiere gesehen! Und Rinder und Ziegen und Schilder, die vor Wölfen warnen. Nee anders, im Wolfsgebiet ist das Weidevieh, sprich ‚die Kühe‘, unruhig und kann deswegen gefährlich werden, wird da vollmundig versprochen. Und wenn sie Kälber haben auch… die Kühe hat das aber nicht besonders interessiert. Den Wolf auch nicht, habe aber auch keinen gesehen. (Die sind ja eher scheu und riechen schwitzende Wanderinnen drei Meilen gegen den Wind.) Und mich hat es eigentlich auch nicht interessiert, bis ich dieses Schild gesehen habe… Ohne dieses Schild wäre ich also einfach völlig unbefangen über die Weide gedackelt und hätte mich des Lebens gefreut. Ich fand es super spannend, zu beobachten, was so ein Schild anrichten kann. Ich habe mich gefragt, ob es wohl Leute gibt, die an dieser Stelle dann umkehren? Ist ja schließlich gefährlich!
Aus einem Spaziergang über eine Kuhwiese wird in Sekundenbruchteilen ein dramatischer Kampf um Leben und Tod. Obwohl überhaupt nichts anders ist als schon immer. Nur das Schild. Ich bin natürlich nur knapp einer Katastrophe entkommen…


3 Antworten zu “Morgen früh schick‘ ich”
Servus Bettina,
oder was sagt der gemeine Österreicher? Da bist du gerade mal am Startpunkt und hast schon ziemlich viel erlebt und überlebt. Das verspricht doch eine tolle Tour zu werden.
Aber sag mal, wann hast du in deiner so stressigen Vorbereitungszeit die Muse gehabt dir die Fußnägel zu lackieren?
So sehen die Füße am Ende der Tour wohl nicht mehr aus 🙂
Viel Spaß, liebe Grüße Andreas
Ja servus, grüeß di Andreas!
Der Österreicher sagt so einiges…Ich hab da teilweise Sprechhemmungen und sage im Zweifel plump hallo…
Ja was sagt man da, wenn einer sagt „Grüeß Gott!“ und durch meine Birne schießt nur ein reflexhaftes „Heilige Jungfrau Maria und Josef“, das es dann zum Glück zwar nicht über meine Lippen schafft – aber immerhin bis ins Gesicht schwappt, aus dem dann widersprüchlicher Weise aber nur dieses kraftlose Hallo ertönt…
Vielleicht übe ich mal an einem Servus. Der Weg ist ja noch jung…
Die Fußnägel??? Weiß nicht?? Lackieren die sich nicht selbst?
Phuuu, da bin ich jetzt echt erleichtert, die Lackierung 💅🏻 darf aufm 🏔 auch dran bleiben… es sieht auch so Schön aus, also nicht nur der Lack und der ist sicher auch nach der Tour nicht ab beim Schatzi❣️🤭